Impfungen

Neue Richtlinien zur Welpenimpfung durch den WSAVA – World Small Animal Veterinary Association – Weltverband der Kleintierärzte (2013)

Hier die wichtigsten Aussagen:

Welpen sollten ihre letzte Impfung mit den core vaccines (= Staupe-Hepatitis-Parvo = SHP = Impfstoffe, die alle Welpen erhalten sollten) mit 14 bis 16 Wochen bekommen. (Solange maternale Antikörper der Mutter vorhanden sind, kann die Impfung nicht greifen)
98 Prozent der Welpen sind damit für viele Jahre und wahrscheinlich sogar lebenslang gegen Staupe-Hepatitis-Parvo geschützt.

Um sicher zu sein, dass ein Impfschutz aufgebaut werden konnte und der Welpe nicht unter den 2% der ungeschützten Hunde ist, sollte eine Titerkontrolle nach der Impfung statt finden. (empfohlen)

Die empfohlene erneute SHP-Impfung der Junghunde mit einem Jahr ist KEINE Auffrischimpfung. Sie ist vielmehr als Catch-up-Impfung gedacht für diejenigen Junghunde, bei denen die letzte Welpenimpfung nicht gegriffen hat.

Die WSAVA sagt, dass man gegen SHP nicht häufiger als alle drei Jahre impfen soll. Dies werde oft dahingehend missverstanden, dass man alle drei Jahre nachimpfen solle. Aber das ist nicht der Fall, heißt es ausdrücklich in der Richtlinie. Und zwar deshalb: Wenn der Hund bereits Immunität gegen SHP besitzt, wird diese Immunität durch Nachimpfungen NICHT ERHÖHT.
Die WSAVA unterstützt die Nutzung von Titerbestimmungen, um unnötige Impfungen zu vermeiden. Hier wäre der Ansatz, die Welpen im Alter von 5-6 Wochen stichprobenartig (1-2 Welpen pro Wurf) zu testen und den idealen Impfzeitpunkt zu bestimmen, eine zuverlässige und sinnvolle Maßnahme.

Das Labor Laboklin gibt bei Titerkontrolle der Welpen den richtigen Impfzeitpunkt an, damit eine einmalige Impfung ausreichend ist.
 
Es sollten nur so wenige Impfungen wie möglich gegeben werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Diese reichen von leichten Nebenwirkungen wie Fieber, Appetitlosigkeit bis hin zu schweren wie Epilepsie, Arthritis, Autoimmunhämolytischer Anämie und Allergien.
Hier der Originaltext PDF –  new 2013 Vaccination Guidelines for New Puppy Owners

 

Leptospirose: Die WSAVA (Weltverband der Kleintierärzte) empfiehlt, die Impfung nur in Risikogebieten, da dieser Impfstoff stark mit Nebenwirkungen verbunden sein kann.

Was ist Leptospirose? Bakterien der Ordnung Spirochaetataceae und der familie Leptospiraceae. Sie können viele Tierarten und auch Menschen befallen. Hauptüberträger in Deutschland dürften Mäuse und Ratten sein, respektive deren Urin. Übertragen werden die Erreger durch kontaminieretes Wasser. Es gibt über 200 Untertypen der Leptospiren, der zu diesem Zeitpunkt modernste Impfstoff (Nobivac L4) schützt nur gegen vier der häufiger vorkommenden Untertypen, nicht aber gegen den Rest.
Es ist also sehr wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass auch ein geimpfter Hund sehr wohl an einer Leptospirose erkranken kann.
Leider wird diese neue L4 Impfung neuerdings vor Wurfabgabe von der Stiko für die Welpen vorgeschrieben. Dafür ist die Hepatitisimpfung weggefallen.
Der Weltverband der Kleintierärzte (WSAVA, von englisch World Small Animal Veterinary Association) widerspricht dieser Empfehlung und warnt davor, dass der Impfstoff besonders für Welpen unter 12 Wochen riskant sei. Der L4-Impfstoff wird mit genauso vielen, wenn nicht mit mehr Nebenwirkungen assoziiert wie jede andere freiwillige Impfung, so der WSAVA.